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Kindheit

Schlachtfeld des Lebens

"Wie töricht ist es, sich einzubilden, dass das Heim eines Menschen Behaglichkeit, Zärtlichkeit, mitfühlendes Verstehen bedeutet; es bedeutet Hunger, der bald gestillt, Bitternis, die bald vergessen wird; mehr verlangt man von einem Heim nicht."

Graham Green

Vorbemerkungen

Die Probleme unserer Kinder werden größer, da sie kaum mehr sichernde Räume vorfinden, die ihnen ein Heranwachsen ohne Bedrohung hinsichtlich Entzug und Verlust ermöglichen. Die fremdbestimmten und selbstgemachten materialistischen Zwänge der Eltern stellen Wechsel dar, die von ihren Kindern eingelöst werden müssen, obwohl sie das nicht können. Wer wird schließlich die Zeche zahlen, wenn Kinder tatsächlich nach der Geburt in fremde und unbekannte Hände gegeben und zwischengelagert werden, wie uns "fortschrittliche" Politiker soufflieren, damit die Frauen endlich wieder in Konkurrenz zu den Männern treten dürfen? Wiegen die Einkünfte auf Lohnsteuerklasse 5 für den 2. Urlaub und das neue Auto wirklich Kindertränen auf?

Mögen jene Eltern, die auf diese Seite stoßen, folgende Zeilen zum Nachdenken anregen: Das wichtigste, was Kinder in den ersten Lebensjahren brauchen sind Zeit und Anwesenheit der Mutter. Der Säugling bedarf als Nesthocker die unmittelbare Lebenssicherung durch seine Mutter. Dazu gehören Blickkontakt, Berührung, Sprache, Rhythmus und ein angepasstes Verhalten dem Kind gegenüber. Nur das Gefühl der Anbindung sichert das Überleben des Säuglings. Ausschließlich zuverlässige Bindungsstrukturen in den ersten Lebensjahren legen den Grundstock für Sicherheit und Vertrauen, aus der das Selbstvertrauen entsteht, das die spätere Ablösung von den Eltern ermöglicht. Der Spracherwerb wird in der frühen Kindheit nicht - wie es der Mainstream des Zeitgeistes gern hätte - durch äußere (fremde) Reize gesteuert, sondern durch die (bekannte) Mimik und Gestik durch die Mutter. In deren Zwiesprache werden in erster Linie emotionelle Inhalte ausgetauscht. Verlässt die Mutter ihren Säugling, obwohl er durch Schreien signalisiert, dass er Angst hat, resigniert er später unter hohem Stress. Dieses unerfüllte Bindungsbedürfnis wird später durch Bindungsunfähigkeit zum Ausdruck gebracht. Werden Kinder gegen ihren Willen in Tagesstätten deponiert, sind deren Verhaltensauffälligigkeiten vorprogrammiert. Mangelnde Zuwendung wird durch Herrschsucht, Hyperaktivität, Übernervosität, Brechsucht und Essensverweigerung kompensiert. Eine Übermutterung ist das Ergebnis selbst erfahrender Lieblosigkeit. Freiheit ohne Maß und ohne Geborgenheit führt in die Gefangenschaft der eigenen Zwänge. Wird die männliche Identifikation von Jungen und die weibliche Identifikation von Mädchen durch Ablehnung von Mutter/Vater verhindert, werden die Verhaltensmuster jenes Geschlechtes kopiert und adaptiert, welches die Anerkennung durch die Eltern sicherstellt. Das führt früher oder später zur Identitätskrise. Gewalt beginnt, wenn Kinder nicht gewollt, nicht akzeptiert und nicht verstanden werden. Die dabei ablaufenden Kränkungen und Demütigungen werden durch Gewalt kompensiert, um die eigene Angst zu tilgen. Perfektionismus und das Funktionieren nach dem Leistungsprinzip beruhen auf dem Umstand, dass Kinder nur akzeptiert werden, wenn sie die Erwartungen ihrer Eltern erfüllen. Je fehlerfreier die Erwartungen, desto höher das Lob. Perfektionismus ist nichts anderes als die (Sehn)Sucht nach Anerkennung. Durch die Projektion der Elternwünsche auf das Kind gehen die Eltern an den Grundbedürfnissen ihrer Kinder vorbei.

Zum Schluss sei ein afrikanisches Sprichwort angeführt:

Zur Erziehung eines Kindes braucht man ein ganzes Dorf.

Was wird wohl damit gemeint sein und was bedeutet das übertragen für uns?

Weichenstellungen für das Leben

Die Kindheit stellt die wichtigste Zeit im Leben eines Menschen dar, da hier die Weichenstellungen für Gesundheit, bzw. Krankheit erfolgen. Hier entscheidet sich, ob Kinder eine Lebenswirklichkeit vorfinden, die es ihnen gestattet, ihr eigenes Lebensprofil auszubilden und zu entwickeln, oder ob sich die in der Schwangerschaft angelegten Prägungen in Form von Konditionierungen fortsetzen. Da Kinder aufgrund der nicht abgeschlossenen Entwicklung zu ihren Eltern noch nicht differenziert sind, produzieren Sie im Prinzip auch keine eigenen Probleme und Störungen, sondern drücken die ihrer Eltern aus. Sie fungieren als Bildschirm für die nicht gelösten Schwierigkeiten von Mutter und Vater.

In aller Regel stellen Kinder das Spiegelbild ihrer Eltern und nicht das Abbild der eigenen Identität dar. Dieser Umstand wird besonders in der Pubertät deutlich, wenn es darum geht, sich von seinen Eltern abzugrenzen und eigene Wege zu gehen. Das gelingt allerdings nur in den seltensten Fällen, da eine wirtschaftliche Unabhängigkeit zu dem Zeitpunkt der Geschlechtsreife noch in weiter Ferne liegt. Dieser Konflikt tritt dann mehr oder weniger offen zu Tage.

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das fast ein Drittel seines gesamten Lebens in der Abhängigkeit seiner Erzeuger lebt.

Das dies seine spätere Eigenständigkeit und Selbständigkeit nicht fördert liegt in der Natur der Sache. Da diese "Kinder" dann später ihren eigenen Nachwuchs nichts anderes weitergeben, sinkt von Generation zu Generation die Lebenstüchtigkeit, aus der sich weitere und neue Störungen und Krankheit generieren. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, warum die Behandlung der Kinder ohne Aufdecken der Zusammenhänge in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld nicht erfolgreich ist und auch nicht sein kann.

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