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Juliana

JULIANA, 38 JAHRE

Die Zeilen, die ich hier teilen möchte, sind vor etwa 14 Jahren entstanden. Mein Leben war mir so unbefriedigend geworden, ich habe es und mich nicht mehr verstanden. Nach einem Nervenzusammenbruch, der 3 Tage anhielt, bin ich still geworden und gab mir das Versprechen, dass es mir nie wieder so schlecht ergehen würde. Ich beschloss aus letzten Kräften nichts und niemandem mehr etwas von mir, meinen Vorhaben, meinen Ansichten und Empfindungen zu verraten und abzuwarten. Ich nahm mir vor zu warten. In dieser Phase schrieb ich diesen Text und legte ihn immer wieder bei Seite, um ihn später zu verstehen, oder andere verstehen zu lassen. Nach und nach wurde ich zugeballert von Wundern und Erfüllung, mein Traum wurde Wirklichkeit, ich wurde Dankbarkeit. Aber ich behielt eine nicht geringe Traurigkeit, denn, wie ich heute weiß, hab ich es damals nicht geschafft meinen Schmerz umzuwandeln und loszulassen. Das Versprechen, dass ich mir gab beinhaltete auch nur das So-Schlecht und nicht das Noch-Schlechter;). So holte mich also nach mehreren Jahren Alles wieder ein, Neues kam dazu, und ich fiel abermals und das noch tiefer. Daß ich mich nun auf diesen Seiten befinde, beruhigt mich ungemein, da ich mich diesmal nicht alleine damit fühle. Es ist mein Weg, den ich wieder antrete, ich tue es für mich. Und dabei erhalte ich Hilfe und Unterstützung - Danke Ihnen Herr Pötter! Einen hab ich noch bevor es losgeht: Am Ende wird alles gut, und wenn es dann noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. VOM WIR, ÜBER DICH UND MICH Wir wollten lernen und haben Uns verlernt. Junge, naive Menschen, unbeschwert – was haben Wir uns gern gehabt! Der Blick weit offen, strahlt in allen Richtungen, nimmt seine Umgebung wahr; verändert sie und die einige, eigene Person ist Persönlichkeit. Sie ist ein neues Umfeld, ein Pol, ein Magnet. Anziehend und warm, abwendend und kalt. Wir spielen, haben keine Angst zu verlieren. Unser Spiel hat keine Bestimmungen, es ist frei. Das Ziel lediglich am Ball bleibend, Grenzlinien testend – abwerfend. Es gibt nicht das Anstrebungswertige; es steckt in Uns drin, macht sich präsent, ohne aufgerufen zu werden. Wir sind WIR: eigensinnig, geistreich, selbstbestimmt und selbstbestimmend. Keine Wahl empfunden als Qual, wahllose Begegnungen kommen Uns gelegen. Frei, freilich; ein neuer Mitspieler! Ist Uns danach machen Wir ihn Uns zum Gegenspieler. Und umgekehrt und sich wiederholend und vergehend. Wir nehmen auf, Wir geben auf, aber Wir vergessen nicht, vergessen nie das Erlebte, aus dem Widerfahrenen nie den eingenommenen Ei nblick. Wir haben aufgespürt was Leichtsinn bedeutet und haben diesen neu definiert. Ist’s nicht der Begriff für Offenheit, Freimut?! Wir beschlossen es gut zu heißen, naiv zu sein. Ist’s nicht die Bezeichnung für Kühnheit, für Sicherheit und Zuversicht bei allem was man tut und einem bevorsteht?! Anders denkend, anders fühlend: Stärken, die Wir ausgelebt, dieselben Stärken, welche Unseren Realitätssinn bewegten, nährten. Wir denken an diese Zeit zurück und erkennen: DAS WAREN WIR! Haben nicht geschlafen, doch sind Wir erwacht. Seither ist’s als tun Wir verschlafen. Die Welt, die Wir geschaffen, unsere Welt – haben Wir sie in diese uns umgebende zu sehr einlaufen lassen? Haben Wir sie Stück für Stück, Tag für Tag irren lassen, beeinflussen, verlieren lassen? Wie das, warum das, wann das? Zeit ist vergangen – heute vergeht sie umso berechenbarer. Heute stehen Wir gepeinigt von diesen Fragen auf und nehmen sie wieder müde zu Bett. Die Suche nach plausiblen Antworten macht Uns kaputt. * * * * * Ich habe längst angefangen Mich selbst zu beobachten und erkenne wieder, immer noch; dieses mir bekannte Spiel hat kehrtgemacht! Es ist Initiator, es ist die Welt da draußen. Geprägt von skrupellosen Regeln und dreisten Anforderungen, die Mich zum Mitspieler machen, schon zu einem Verlierer - und diesen halten sie gefangen. Ob das ein Faktum oder Meine persönliche, fluchtartige Rechtfertigung ist, lasse man nun offen stehen. Ich kann lediglich Verhaltensweisen und Umgangsformen an Mir feststellen, welche sich zu Verhaltensstörungen und Umgangshemmnissen geformt haben. Kann von abertausenden Gefühlen und Empfindungen ein zeitloses Gedicht singen, vermag es als stummes Lied in jede Nacht hinaus denken… Stumm, wie der gewaltige Schmerz, der an Mir nagt. Stumm, so dass Ich ihn nicht befreien kann. Gewaltig, so dass Ich Mich nicht von ihm lösen kann. Wie treu er ist! Seine Treue unermesslich, sein Platzanspruch herzlos… der Hoffnungs Raum er fordert, was schon voll und ganz ausgefüllt hat!? Nein, ganz gewiss, nein. Möge er doch walten, Meine Hoffnung habe ich anderen Orts verfrachtet. Habe, sei’s auch falsch doch wahr, dem fantastischen Träumer in Mir Wege geebnet. Vom Realismus fern lebt dieser. Er weiß des Tags bestehen, noch besser des Nachts. Tagsüber entzieht er sich der ganzen Welt und nachts lächelt er sie an. In den dunklen stillen Stunden liegt die Quelle aller Ruhe, aller Hoffnung. Dann und wann kann der Träumer in vollen Zügen genießen und hat sich dabei fest im Griff. Hier erkenne Ich mein neuartiges Ego: komplex, sich zusammensetzend aus Real- und Imaginärteil. Zwei wie Pech und Schwefel, desgleichen zwei, die entgegengesetzt geartet. Sind sie gleichlaufend anwesend ist es dem Träumer möglich seinen realen Partner unter der kleinsten Lupe zu stellen und zu betrachten. Er versucht ihn zu erfassen und gibt ihm zu verstehen, dass er als Träumer ein glücklicherer wäre. LEBE DEINEN TRAUM! , so heißt’s. Doch Hoffnung und Ruhe allein sind nic ht befriedigend. Wie soll Ich ihn ausleben, wenn dazu die Kraft Mir fehlt? Was hilft die Hoffnung, wenn dabei keine Tat besteht? Denn nur wenn Ich nachdenke werden beide auffallend, fühlbar, beim Nachdenken – so dass der Kopf Mir platzt – können beide kommunizieren. Sie gestehen sich rückbezüglich Fehler ein, sprechen sich gegenseitig Mut zu, loben einander und fauchen sich auch an. Beim Handeln bin Ich wieder Eins, nämlich Keins. Nichts bleibt und Nichts kommt, Nichts entsteht. Ich vegetiere und protestiere, der Körper starr und lahm, der Wille abgelebt und unentschieden, keine Ausdruckskraft,… keine Argumente, …… keine Motivation, ……… keine Ambition………… und leise klopft dieser Schmerz an und tut unermesslich weh. Ich komme nicht aus Mir heraus! Dann beginnt die Suche nach Schuldigen. Denn bevor schlechtes Gewissen (sich selbst gegenüber, sogar dem Leben gegenüber) Platz erfasst - Ja! da geht man Gründen nach, Erklärungen und Auslösern, die daran schuld sind! Dass es Mir schlecht geht, dass Mir die Kraft fehlt, dass Ich gelegentlich lieber dem Tode als einer herannahenden Chance (eine dieser verpassten und verpennten Möglichkeiten) begegnen möchte. Lieber resignieren? Bis Ich ein Wrack, bis Ich im Irrenhaus? Bis Ich jedem Lächeln müde, Mir jede Empfindung gleich – kalt, bis Mich dieser Teufel von Schmerz vollständig zerfrisst!? Nein, eigentlich, nein! Selbst Schuld? Nein – zum Henker – JAIN?! * * * * * Was, wenn ich Euch sage, dass Ihr doch Schuld habt zu tragen! Was, wenn Ihr mich dazu bringt, brechen zu wollen! Habe erfahren von Menschlichkeit, bin über Erziehung und Anstand unterrichtet, weiß was Gut, was Böse. Aber dieses Wissen, diese Erfahrungen sind in mir verblichen und ich stehe nun alleine, mich selbst beschäftigend, mich selbst erfahrend. Für Euch bleibt bald nichts mehr entbehrlich, ich kann Euch hier und jetzt nichts mehr geben. An Euren Gesprächen ist kein Beiwohnen möglich, ich verstumme in Unverständlichkeit. Ihr redet und redet – nach allem was Ihr dann gesagt ist kein neues Land erreicht. Manchmal möchte ich Euch etwas mitteilen, möchte Euch so viel sagen… und immer mehr versagen mir die Worte, immer weiter verstricken sich die Gedanken, springen von einem über zum anderen, hetzen voraus, bleiben zurück… und ich halte inne und verstumme abermals; in Missverständlichkeit. Und doch verstehe ich Euch, Eure Sinne, Eure Reflexionen sind mir durchs Zuhören klar wie just entsprungenes Quellwasser. Aus diesem Affekt heraus kann ich peu à peu auch Eure Menschlichkeit enträtseln, letztendlich auch eines jeden Verletzlichkeit, aber nie, nie, so selten, dass es ein Nie; die Glücksseeligkeit, die damit tief empfundene Dankbarkeit, das Bewusstsein Leben – dass man leben, erleben und ausleben tut! ICH ABER WILL LEBEN!!! Leben, indem ich meine Stimme in die Welt entsende, mit wildem Geschrei, mit lieblichem Geflüster… Leben im kontinuierlichen Tanz, der aus Freude und Sehnsucht zugleich sich kein Ende kann erdenken… Den Atem spüren, wie er ein- und ausgeht durch den ruhenden Körper, worauf dessen Gliedmaße sich wie von selbst instinktiv ausbreiten und die warme, gelöste Erde suchen… Leben einlassen, so dass Lachen und Tränen zusammen es wiederzugeben bereit sind… * * * * * Mit einem Mal ist alles aus, denkst Du und begreifst die Kostbarkeit eines anderen Mals. Vergangenheit und Zukunft verschmelzen, die Gegenwart wird zur Qual; denkst Du und ruhst, aus der Ferne zu hören der Besinnlichkeit Portal. Du fragst Dich, was passiert ist, dann fängst Du unwillkürlich an zu denken und aus Deinen Reflexionen springen einzelne Geschehnisse hervor, die jeden Vorfall und dessen Folgen schlagartig begreiflich machen. Sie, die immer da waren, so klar, so deutlich, so unabwendbar. Und nun habe ich einen dieser Gründe vergessen. Doch hab ich dessen Augenblick wiederholt erlebt, habe die Situation als Betrachter nochmals aufgerufen und - DA! Ein Grund!! Du stellst Dir die Frage, ob es sich jemals wieder ändern wird. Ob Du wieder zu Dir zurückfindest und mit Deinem eigentlichen, gegenwärtig minder selbständigen Ich dabei sein wirst. Also, Deinem Leben wieder Deine gänzliche Teilnahme beteuern wirst. Unbeachtet dessen, dass diese Art von Fragen zahlreich an Bestand sind, hast Du schon längst eingesehen, dass sie alle das Eine hervorrufen und unterstreichen; das leidenschaftlichste Verlangen nach Zufriedenheit, die sehnsuchtsvollste Erwartung auf Deine Stunde, den dringlichsten Wunsch von Deiner Gefangenheit auszubrechen. Ja, und genau so unbeachtet dessen, dass diese Herzenswünsche von wilden Ängsten durchtrieben sind, hast Du schon seit langem verstanden, dass Du Dich liebst und Dich weder hier und jetzt, noch woanders und in der Zukunft aufgeben wirst! Haben sich damit all die Ungewissheiten nicht erübrigt? Wird Dir das bisher Gelesene nicht zum Geschwätz? Hast Du nicht zeitig festgestellt, dass die Fragerei zum Zeitpunkt ihres Beginns bereits ihrem Ergebnis nacheilt? Indem sie unterbrochen wird, pausiert, indem es still wird um dich, um mich herum. Indem wir Farben um uns sehen und Licht… dazwischengetreten ist Sie, hat sich eingemischt und lässt uns nicht mehr los. Nennen wir Sie heute Liebe, morgen Lust, nennen wir Sie Hoffnung! Wenn wir Sie hören können in nahezu jeder Musik, sehen fortwährend in unserem Spiegelbild, dann fehlt nicht viel, nur das Anerkennen, dass Sie das Kind in uns, welchem wir schon längst versprochen haben niemals erwachsen zu werden. Ein Kind der Einfachheit, der Unschuld und der Sicherheit.

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